Teil 4 (Stadtlandschaften in der Provence – Avignon)
Dass man auf der Brücke von Avignon tanzen kann, wie das weltbekannte Lied „Sur le pont d’Avignon“ besingt, mag sein. Diese Stadt bietet dem Provence-Reisenden aber noch zahlreiche andere Gelegenheiten, an denen er dies nach Herzenslust tun kann.
Mit etwa 90.000 Einwohnern ist Avignon nicht die größte, wohl aber eine der bekanntesten Städte der Provence. Sie ist am östlichen Ufer des Flusses Rhône gelegen.
Für den Besucher bietet diese Stadt zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die in der Tat sehenswert sind.
Als Pont d’Avignon ging die viel besungene Rhône-Brücke um die Welt. Die namentlich Pont St. Bénézet heißende Brücke stammt aus dem 12. Jahrhundert. Einst als Holzbrücke erbaut, musste sie inzwischen mehrfach erneuert werden. Bei einer Flut im Jahre 1668 wurde sie so stark beschädigt, dass heute von den einst 22 Brückenbögen nur noch 4 erhalten geblieben sind.
Die Pont St. Bénézet zählt gemeinsam mit dem nahe gelegenen Papstpalast zum UNESCO-Weltkulturerbe. Avignon ist seit jeher als Papststadt bekannt. Der im 14. Jahrhundert erbaute Palast bot zwischen 1335 und 1430 verschiedenen Päpsten und Gegenpäpsten Residenz.
Unweit des sich in der Altstadt befindlichen Papstpalastes gelangt der Besucher zur eindrucksvollen Kirche St. Pierre. Was sie besonders sehenswert macht, ist ihre spätgotische Fassade, die aus dem 16. Jahrhundert stammt. Kostbare Renaissance-Holztüren, im Jahr 1551 erschaffen, schmücken das Portal der Kirche.
Für eine unvergessliche Erinnerung an die Stadt Avignon sorgt das seit 1947 jährlich stattfindende Festival von Avignon. In den letzten drei Wochen im Juli findet sich der Provence-Reisende unter zahlreichen Tanz-, Theater- und Gesangsdarbietungen wieder. Ein lebendiges Treiben auf den Straßen schafft ein unvergleichliches Flair. Drinnen wie draußen werden Aufführungen geboten, die dem Besucher unter anderem abverlangen, dass er sich selbst auf einen experimentellen Weg begibt.