Einige unerfreuliche Ereignisse wie Terroranschläge und politische Unruhen führten in der Vergangenheit dazu, dass die Touristen wegblieben: Tausende Hotelbetten blieben unbesetzt, einheimische Souvenirverkäufer auf ihren Waren sitzen. Nun kehren die Urlauber wieder.
Mehr Kulturtourismus erhofft
Ägypten hat für Touristen eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten zu bieten. Die Pyramiden sind zwar das Aushängeschild, doch das Land der Pharaonen am Nil hält viele weitere Kulturschätze bereit.
Wie die „WELT“ berichtet, erzählt ein Ticketverkäufer aus Abydos, einem kulturell bedeutsamen Ort mit archäologische Stätten „Seit der Revolution 2011 ist hier nicht mehr viel los. Es gibt Tage, da haben wir fünf Touristen. Gestern kamen ein paar Busgruppen, mit über 200 Gästen. Aber das sind Ausnahmen. Oft sind es keine 20.“
Die Mehrheit der Touristen möchte lieber am Strand liegen und entspannt ein Buch lesen, Musik hören oder eine Novoline Alternative zum Slot-Maschine-Klassiker Book of Rar am Smartphone spielen. Der Kulturtourismus könnte besser ausfallen. Städte wie Luxor oder Assuan spüren die Skepsis der Reisenden nach wie vor.
Vor der Revolution sind viel mehr Urlauber direkt nach Luxor geflogen und haben von dort eine Nilkreuzfahrt gemacht. Das Verhältnis von Bade- und Kulturtourismus war ohnehin ausgeglichener. Es lab bei 75 zu 25 Prozent. Heute heißt es: zehn Prozent Kultur und 90 Prozent Badespaß am Meer.
Worauf warten Sie noch? Unweit der Pyramiden von Gizeh entsteht gerade das größte archäologische Museum der Welt. Über 3.000 Arbeiter sind rund um die Uhr am Schuften. Eine Teilfertigstellung ist für Ende 2018 avisiert. Ein Highlight der Ausstellung wird der komplette Grabfund von Tutanchamun sein. Zwei Drittel davon wurden noch nie der Öffentlichkeit präsentiert.
Ägypten hat in die Sicherheit der Urlauber investiert
Die politischen Unruhen und diverse Terroranschläge mit zivilen Opfern in den vergangenen Jahren blieben nicht ohne Folgen für das nordafrikanische Land. Viele potenzielle Touristen sind auch heute noch verunsichert. Ist Ägypten überhaupt ein sicheres Reiseziel?
Fest steht: Ägypten hat in seine Infrastruktur, in Werbekampagnen und in die Sicherheit investiert. Gäste sollen sich stets beschützt fühlen. Polizei und bewaffnete Security-Kräfte bewachen Flughäfen, Hotels, Strände und beliebte Touristenmagnete wie Tempelanlagen und Museen.
Vor der Revolution kamen im Schnitt 15 Millionen Urlauber nach Ägypten. 2017, dem stärksten Tourismusjahr seit der Flaute, waren es 8.3 Millionen Gäste. 1,1 Millionen davon aus Deutschland. Zum Vergleich: 2016 „trauten“ sich nur 5,4 Millionen in die Hochburg der Kamele und Grabstätten.
An Weihnachten günstig in die Sonne fliegen und am Strand relaxen? Günstige Pauschalreisen nach Ägypten locken Urlauber vor allem im Winter und Frühjahr an das allzeit warme Rote Meer. Am meisten profitieren Ferienorte wie Hurghada, Marsa Alam und teilweise auch Sharm el-Sheikh von dem Touristen-Comeback. Dass die Touristen in die beliebten Badeorte zurückkehren reicht allerdings nicht aus, um die Einbußen der Vergangenheit auszugleichen.
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