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Das Ostseeheilbad Zingst war im 19. Jahrhundert ein bedeutendes Seefahrerdorf. Heute lädt der Ort auf der Halbinsel zum Erholen und Entspannen ein.

Die Ostsee ist ein beliebtes Urlaubsziel für Familien und Paare, ganz besonders schön ist es jedoch auf der deutschen Halbinsel Zingst, dort lässt es sich in einem Ostseeheilbad besonders gut entspannen. Das Seeheilbad, welches seit 2002 als solches anerkannt ist, liegt eingebettet zwischen Ostsee und Bodden und befindet sich inmitten des Nationalparks „Vorpommersche Boddenlandschaft“.

Das Ostseeheilbad Zingst war einst ein Seefahrerdorf

Zu den Haupterwerbsquellen der Dorfbewohner zählten im 17. Jahrhundert neben dem Holz- und Torfabbau, bedingt durch die Lage auch die Fischerei. Somit lag es nahe, sich auch auf das Meer zu begeben und dort Handel zu treiben.

Nachdem die Warenströme im Ostseeraum im 19. Jahrhundert abnahmen, verließen die Zingster Seefahrer die regionalen Küstengebiete und fuhren auch auf die Ozeane heraus. In dieser Zeit erlebte die Segelschifffahrt dort ihre Blütezeit, sodass in dem Ort zeitweise bis zu 80 Kapitäne und in etwa 200 Seeleute beheimatet waren.

Als es gegen Ende des 19. Jahrhunderts ein erhöhtes Frachtaufkommen durch den Zubringerverkehr für die Häfen in Stralsund, Barth, Stettin und Rostock gab, war die Zeit des Aufschwungs in Zingst vorbei. In der Folge verließen viele Dorfbewohner ihre Heimat, sodass die Einwohnerzahl sich bis zum Jahre 1912 fast halbierte. Nach dem ersten Weltkrieg verlor die Schiffahrt dann endgültig an Bedeutung.

Heutzutage werden jedoch noch Zeugnisse der Zeit, wie beispielsweise Kapitänsbilder, historische Dokumente und nautische Geräte ausgestellt, die den Betrachter so eine kleine Zeitreise unternehmen lassen.

Kultur und Erholung bei nordmecklenburgischem Küstenklima

In Zingst sind noch heute typische Kapitänshäuser zu finden. Ihre Fassade wurde meist weiß gestrichen um sie von den Steuermannshäusern unterscheiden zu können. Das Dachgeschoss war häufig ausgebaut, sodass sie in den meisten Fällen größer waren als die anderen Häuser im Dorf.

Wer sich mehr für Burgen und Schlösser interessiert, der sollte sich unbedingt die Überbleibsel der Hertesburg ansehen. Die einst slawische Burg war im Mittelalter eine Zollstelle am Prerower Strom.

Doch auch für Familien gibt es in Zingst einiges zu entdecken. So bietet das Experimentarium in Zingst an bis zu 30 interaktiven Spielgeräten die Möglichkeit Naturgesetzen auf die Spur zu kommen. An den Experimenten werden sich sicherlich nicht nur die Kinder erfreuen, denn auch Erwachsene können hierbei durchaus noch etwas dazulernen.

Nach so viel Kultur tut ein wenig Erholung natürlich gut. An feinsandigen Stränden und in einer so gut wie unberührten Natur lässt es sich prima entspannen. Ein gut ausgebautes Rad- und Wanderwegenetz lädt dazu ein die Halbinsel zu erkunden. Das Ostseeheilbad mit seinen zahlreichen Kurangeboten, sowie die klare Seeluft tragen ihr übriges zu einem erholsamen Urlaub bei.

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