Pauschalreisen in Algeriens Nachbarländer Marokko und Tunesien sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden. In Algerien ist der Tourismus hingegen nie richtig in Gang gekommen.
Algerien war immer zu unruhig, um als Ziel für Pauschalreisen wirklich attraktiv zu sein. Nur wenige Reiseveranstalter haben den nördlichen Wüstenstaat in ihrem Programm – zumeist werden Gruppen-Safaris in die Sahara und ins Gebirge angeboten.
Nach dem Sudan und vor Kongo ist Algerien das zweitgrößte Land des afrikanischen Kontinents und besteht zu drei Vierteln aus Wüste. Im Norden bestimmen die Mittelmeer-Küste und gleich dahinter das Atlas-Gebirge die Landschaft, im Süden ist es die Wüste Sahara. Dazwischen liegt das Hochland mit seinen versumpften Salzseen, den sogenannten „Schotts“. Im Norden herrscht vorwiegend mediterranes Klima, im Süden extrem trockenes Wüstenklima; Niederschläge fallen vor allem im Winter.
Von Tamanrasset, der größten Stadt im Süden Algeriens, kann man das Hoggar-Gebirge und die westliche Wüste am besten erkunden. „Tam“ ist ein beliebter Winterurlaubsort und wird regelmäßig von Kamelkarawanen der Tuareg aufgesucht. Die beste Reisezeit ist von Mai bis Oktober, wenn die Tage sind kühl und sonnig sind.
Algeriens reiche Kulturgeschichte
Für afrikanische Verhältnisse geht es Algerien wirtschaftlich gut, mit den reichen Erdöl-und Erdgasvorkommen und einer modernen Metallindustrie wird gutes Geld verdient. Offizielle Amtssprache ist Arabisch. Daneben spielt Französisch noch eine wichtige Rolle als Bildungs-, Handels- und Verkehrssprache, ein Erbe der Kolonialzeit, denn erst 1962 erlangte Algerien offiziell die Unabhängigkeit.
Wer sich auf den exotisch-herben Charme des Landes einlässt, kann außer abenteuerlichen Sahara-Expeditionen noch eine Menge Kultur erleben. Durch das trockene Wüstenklima blieben viele Ruinen (besonders in Tipasa) erhalten. Östlich von der Hauptstadt Algier liegt die Türkisküste mit Buchten und langen Stränden. Sehenswert sind auch die eindrucksvollen Schluchten von Chiffa und das Tassili N’Ajjer, das „Plateau der Abgründe“. Die auf dieser vulkanische Ebene gefundenen Felsmalereien sind über 6.000 Jahre alt.
Algerientouristen sollten sich vor einem Urlaub gut informieren
Wer als Pauschaltourist nach Algerien reist, sollte sich vorher gründlich beim Auswärtigen Amt informieren. Zur Zeit wird aufgrund erhöhter Anschlagsrisiken durch islamische Terrorgruppen dringend davon abgeraten, in entlegene Gebiete der Sahara zu reisen, die nicht ausreichend durch Polizei-und Militärpräsenz gesichert sind. Besonders gefährdet sind auch touristische Ziele. Erst im Januar 2009 hatte es Überfälle und Geiselnahmen in der Grenzregion Mali-Niger gegeben, die tödlich endeten.
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