Myanmar, auch als Burma oder Birma bekannt, entwickelt sich von einer Militärdiktatur zum Reiseziel-Geheimtipp. Auf der Haben-Seite des Landes stehen eindeutig traumhafte Sandstrände, eine faszinierende, alte Kultur und beindruckende Bauwerke, die es nirgends sonst gibt. Der Shwedagon-Stupa in der früheren Hauptstadt Rangun zum Beispiel ist der größte Stupa der Welt – 98 Meter hoch und vollständig mit Blattgold überzogen. Andererseits hört man auch ganz andere Berichte aus dem Land, das weiterhin große politische Probleme hat.
Gewalt und politische Probleme im Land
Gerade hat sich Myanmar von Militärherrschaft zu lösen begonnen und für den Tourismus – auch für Pauschalreisen – geöffnet, da sorgen aktuelle Meldungen dafür, dass das Bild des verschlafenen Landes mit seinen friedliebenden Einwohnern gehörig angekratzt wird. Die muslimische Minderheit wird von der buddhistischen Mehrheit offen angefeindet und brutal angegriffen. Muslimische Dörfer werden niedergebrannt und Menschen getötet. Ausgerechnet buddhistische Mönche stiften zu dieser Gewalt an und beteiligen sich aktiv. Statt einer Verbesserung des Klimas im Land sieht es derzeit nach einer blutigen Eskalation ethnischer Konflikte aus. Auch schwere Menschenrechtsverletzungen werden dem Land nach wie vor vorgeworfen, zudem ist das Militär immer noch sehr mächtig. Der Beistand durch die deutsche Botschaft bei Problemen kann außerhalb der Touristengebiete nicht immer garantiert werden, da auch die Mitarbeiter der Botschaft Reisebeschränkungen unterworfen sind.
Ein vertretbares Reiseziel?
Von Reisen nach Meiktila und Nachbargemeinden und in den Rakhine State rät das Auswärtige Amt derzeit aufgrund von ethnisch motivierten Unruhen ab. Unruhen im Touristengebiet Ngapali wurden laut Auswärtigem Amt bisher nicht gemeldet, aber man muss sich schon fragen, was in dem Land los ist und wie man damit umgehen möchte. Verschiedene Organisation rufen zum Boykott des Landes auf, um das Militär nicht zu unterstützen, das der Hauptprofiteur der Devisen ist, die die Touristen bringen. Andere sagen, man sollte gerade dorthin fahren, um den Dialog mit dem Ausland zu fördern und das Militär zu Zugeständnissen zu zwingen. Letztendlich muss jeder selbst entscheiden, ob er seine Reise dorthin antreten möchte. Eine genaue Information über das Land und seine Probleme ist jedoch die Voraussetzung, um eine verantwortungsvolle Entscheidung treffen zu können. Hinweise und Informationen über die Lage des Landes gibt es zum Beispiel auf den Seiten des Auswärtigen Amtes oder in aktuellen Nachrichten-Magazinen.
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